Gemeindeportrait

Unsere Kirchengemeinde liegt in der westlichen Oberpfalz, im Dekanat Sulzbach-Rosenberg. Neben dem Hauptort Neukirchen (ca. 1.700 Einwohner) gehören rund 27 Ortsteile und Dörfer zu unserem Gemeindegebiet. Insgesamt zählt unsere Gemeinde ca. 1.480 Gemeindeglieder.

Vergangenheit

Unsere Kirchengemeinde blickt auf eine lange Tradition zurück. Erste evangelische Gottesdienste wurden bereits im Jahr 1542, also noch zu Lebzeiten Martin Luthers gefeiert. Bis ins 17. Jahrhundert hinein kam es im Neukirchner Gebiet jedoch immer wieder zu Konfessionswechseln und erst im Jahr 1656 ermöglichte der in Sulzbach ansässige Herzog Christian August durch den „Kölner und Neuburger Vergleich“ die Anerkennung sowohl der katholischen als auch der evangelischen Lehre. Seit dieser Zeit gibt es in Neukirchen eine feste evangelische Gemeinde.

Bis 1927 feierten beide Konfessionen ihre Gottesdienste in einer Kirche. Das Simultaneum endete offiziell nach 276 Jahren am 25. Januar 1929.
 

Gegenwart

Heute ist die evangelische Kirchengemeinde Neukirchen eine lebendige, offene und einladende Kirchengemeinde, die allen Menschen in Neukirchen und Umgebung eine geistige Heimat geben möchte. Gemäß dem Leitsatz des Kirchenvorstandes ist jeder in unserer Gemeinde willkommen, der Glauben wagen und an christlicher Gemeinschaft teilhaben will.
Von den Jüngsten angefangen, die sich jeden Dienstag im MiniClub treffen, bis zu den Senioren, über Veranstaltungen für Erwachsene im TREFF, eine reiche Kirchenmusik und viele verschiedene geistliche Angebote, lebt unsere Kirchengemeinde von dem großen Engagement unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Auch die Jugend hat bei uns ihren Ort. Eine große Landjugend-Gruppe trifft sich immer Mittwochs und Freitags im sogenannten „Keller“ unseres Gemeindehauses, und bereichert mit vielfältigen Aktionen unser Gemeindeleben.
 

Zukunft

Unsere Kirchengemeinde lebt von den Ideen und dem Engagement aller - um auch in Zukunft "die Kirche im Dorf" zu lassen und mit Leben zu erfüllen, Trost spenden und Halt geben zu können, laden wir alle Menschen am Ort ein, Teil zu haben und sich einzubringen. Zögern Sie nicht und schauen Sie vorbei - in einem der Gottesdienste, in den Gruppen und lernen Sie Ihre Pfarrerin in einem privaten Gespräch näher kennen.

 

 

Bildrechte beim Autor

Evangelische Pfarrkirche St Peter und Paul Neukirchen Foto: Matthalm

 

Kirche St. Peter und Paul

Unsere Hauptkirche steht im Zentrum des Dorfes an der Hauptstraße, ihr spitzes Turmdach ist von weit her zu sehen.
Die Grundsubstanz der Kirche ist vermutlich ein romanisches Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert. Unter anderem zeugt davon ein kleines romanisches Rundbogenfenster oberhalb der Südtüre, das bei Kirchenrenovierung in den 80er Jahren freigelegt wurde. Die hohen Spitzbogenfenster des östlich gelegenen Chorraums dokumentieren Umbaumaßnahmen im Stil der Gotik. Außen am Ostchor stehen die Jahreszahlen 1715 und 1729. In dieser Zeit fand im Rahmen der allgemeinen Barockisierung ein Umbau der Kirche statt. Anstelle des ehemaligen Beinhauses wurde die jetzige Sakristei errichtet.

 

Bildrechte beim Autor


Chorraum und Empore der evangelischen Kirche St Peter und Paul. Foto: Matthalm

1790 mussten zwei obere Längsemporen eingebaut werden, da das Gotteshaus für die evangelische Gemeinde zu klein geworden war. Diese Emporen wurden 1934 wieder entfernt und durch die heutigen ersetzt. Wann der Turm sein heutiges Aussehen erhalten hat, kann nicht mehr festgestellt werden. Der Turm ist 42 Meter hoch und hat einen auf ein Achteck eingezogenen Spitzhelm.

Schlussstein
Der Schlussstein des Kappengewölbes, das den Chor abschließt, bildet ein Christuskopf. Mitten in dieser von und durch Menschen gestalteten Kirche wir bildhaft deutlich, was Kirche ausmacht: Ob hält und trägt, was wir Menschen gestalten, liegt nicht in uns begründet. Jesus Christus ist der Schlussstein, auf den es ankommt und den wir bei allem, was wir tun im Blick behalten sollen.

 

Bildrechte beim Autor

Taufstein Foto: Matthalm

Taufstein
Interessant ist in unserer Kirche der Taufstein. Er besteht aus einer romanischen Taufschale, die auf das Bruchstück eines gotischen Säulenkapitells gehoben wurde. Die Schale ist um 1150 in der selben Feinarbeit aus Stein gefertigt worden wie das Fundament unserer Kirche.

 

Bildrechte beim Autor


Peter und Paul, die Namenspatrone der Kirche. Foto: Matthalm

Seit 1998 ziert ein Steinrelief des Etzelwanger Künstlers und Bildhauers Peter Kuschel mit den Namenspatronen unserer Kirche, Peter und Paul die Südwand des Kirchenschiffs.

Zum Schmunzeln
Nach dem Ende des Simultaneums durften die Katholiken einen Großteil der Inneneinrichtung mitnehmen, so auch den Hochaltar, dessen Altarbild die Namenspatrone der Kirche zeigte. An seiner Stelle erwarb die evangelische Gemeinde den Altar des früheren Betsaals der Sulzbacher Gefangenenanstalt. Das Altarbild ist eine Kopie der Kreuzigungsgruppe von Rubens.
 


Schlosskapelle St. Katharina in Holnstein

Die Schlosskapelle St. Katharina befindet sich im Erdgeschoss des Holnsteiner Schlosses.
Die „Herren von Holenstein“ waren führende Hofbeamte der Grafen von Sulzbach und wurden 1167 zum ersten Mal erwähnt.
Der Chorraum ist reich mit Akanthusranken stuckiert. Das Altarbild zeigt eine Darstellung des letzten Abendmahls und wurde um 1715 von einem Nürnberger Meister gemalt. Aus dieser Zeit stammen auch Kanzel und Chorstuhl. Drei holzgeschnitzte und reich verzierte Totenschilde erinnern durch Inschriften an das Geschlecht der Paumgartner, die bereits 1726 ausstarben.
 


 

 

Bildrechte beim Autor

St. Martin Ermhof – ehemalige Wallfahrtskirche

Auch das Bodendenkmal St. Martin Ermhof liegt in der Gemeinde Neukirchen. Die ehemalige Wallfahrtskirche, die von den beiden evangelischen Pfarreien in Neukirchen und Etzelwang und der katholischen Gemeinde genutzt wurde, hatte ihren Ursprung bereits in karolingischer Zeit im 8. Jahrhundert. Da sie viele Jahre nicht mehr in Gebrauch und zunehmend dem Verfall Preis gegeben war wurde das Gotteshaus 1979 abgebrochen. Der Förderverein Freunde von St. Martin e.V. hat sich dafür eingesetzt, dass an Stelle der alten Kirche ein Bodendenkmal und eine Informations- und Dokumentationsstätte entstanden ist, welches an die Bedeutung von einer der ältesten Kirchengründungen im oberpfälzisch-fränkischen Grenzraum erinnert.

PDF-Faltblatt zum Herunterladen